Unsere Entdeckungsreise durch die prähistorische Vergangenheit des Gardaseegebiets führt uns an einige der zahlreichen Orte an den Hängen des Monte Baldo, die Felszeichnungen aufweisen. Das betreffende Gebiet ist weitläufig. Die meisten Felszeichnungen befinden sich in der Gegend um Torri del Benaco, die von Crero bis Brancolino reicht und an Garda angrenzt.
Direkt bei Crero befindet sich mit der sogenannten Roccia Grande das wohl größte mit Zeichnungen versehene Felsstück in der Gegend. Im Gebiet um Brancolino hingegen befinden sich die ersten in den 60er Jahren entdeckten Felszeichnungen, die größtenteils Boote darstellen. Später wurden Zeichnungen von Waffen freigelegt, die sehr viel eher entstanden, etwa um das 1. Jahrtausend v. Chr. Die Felszeichnungen wurden durch Gravieren und Pickeln mit hartem Stein wie Serpentin oder Quarzit geschaffen. Im Morgenlicht und bei Nässe treten sie noch deutlicher hervor.
Um die Felszeichnungen bei Crero zu besichtigen, empfiehlt es sich, das Auto in Torri zu lassen und den zum Viertel Coi führenden Saumpfad entlang zu gehen. Dabei hat man von zahlreichen Aussichtspunkten einen herrlichen Blick auf den Gardasee.
Auch Brancolino erreicht man am besten zu Fuß. Es ist ratsam, das Auto in San Vigilio zu lassen und die Strada dei Catèi zu verfolgen, die einst die einzige Verbindungsstraße zwischen Torri und Garda war.
Einige der schönsten Felszeichnungen können zudem heute in der „Sala delle Incisioni“ im Museum in der Scaligerburg von Torri del Benaco besichtigt werden