Das Regionale Naturreservat in den Moränen von Castellaro Lagusello, das sich nur wenige Kilometer vom Gardasee entfernt befindet, ist ein wahres Spektakel für alle Liebhaber der Natur.
Das Gebiet umfasst 271 Hektar in den Gemeinden von Monzambano und Cavriana und aufgrund seiner großen ökologischen Bedeutung wurde es in die Liste der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) aufgenommen.
Das Naturschutzgebiet ist dank zahlreicher Feuchtgebiete und Wasserflächen, wie dem herzförmigen See von Castellaro, durch eine große Artenvielfalt gekennzeichnet. Rund um den Teich befinden sich die Feuchtgebiete, die sich bis zu den angrenzenden Hügeln vom Monte Tondo und ihren faszinierenden Wäldern voller Flaum- und Zerreichen erstrecken.
Das Reservat gehört zum Mincio-Park, der 2011 von der Europäischen Union zur touristischen Destination of Excellence ernannt wurde, da er mit einer Ausdehnung von 15 km das größte Sumpf- und Feuchtgebiet Europas ist. In einem verzweigten Labyrinth von Kanälen und Bächen, zwischen denen sich Sümpfe und Wasserpfützen bilden, finden bis zu 99 Vogelarten Schutz und Nahrung. Es handelt sich dabei sowohl um sesshafte als auch wandernde und überwinternde Vögel, von denen 12 Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind.
Einer der faszinierendsten Vögel des Regionalen Naturreservats in den Moränen von Castellaro Lagusello ist der herrliche Bienenfresser (Merops apiaster) mit einem bunten Gefieder und einem langen, nach unten gebogenen Schnabel. Seit Mitte der 90er Jahre lässt er sich jedes Jahr von April/Mai bis Ende August im Reservat nieder, eine der wenigen Gegenden Italiens, in denen er sich auch fortpflanzt.
Die kalten Wintermonate verbringt er in Subsahara-Afrika. Er legt seine Eier in einen 3,5 Metern tiefen unterirdischen Gang und ernährt sich von großen Insekten einschließlich Bienen, von denen er nicht genug bekommen kann. Dabei nutzt er seinen Schnabel als Waffe, indem er die Insekten mit kräftigen Hieben gegen harte Oberflächen tötet.
Das hohe Vorkommen des Vogels im Reservat liegt daran, dass die Art nur einmal pro Jahr brütet. Findet ein Paar ein für den Nestbau angemessenen Ort, beginnt es, dort wahre Kolonien zu bilden. Dieses einmalige Spektakel kann bei einem Besuch in dem Regionalen Naturreservat in den Moränen von Castellaro Lagusello bestaunt werden.